Gemeinsam Geschichten ernten: Arbeit mit Gruppen zu Werten und im Wissensmanagement
Das Erzählen von Geschichten gehört wohl zu den ältesten Kulturpraktiken der Menschheit und unser Gehirn scheint auch besonders ansprechbar für Geschichten zu sein. Tatsache ist, dass Geschichten auch für organisationales Lernen fruchtbar gemacht werden können. Viele Methoden des Wissensmanagements greifen auf das Erzählen von Geschichten zurück, um implizites Wissen explizit zu machen. Eine sehr schöne Methode um mit größeren Gruppen (aber auch mit Teams) zu arbeiten kommt aus dem Kontext der Art of Hosting Community. Im Mittelpunkt steht das Erzählen von Geschichten zu einem bestimmten Thema. Um eine entspannte Atmosphäre zu gewährleisten sollte die Gruppe, die der Geschichte zuhört aus nicht mehr als acht Personen bestehen. Die Zuhörer haben dabei die Aufgabe auf bestimmte Aspekte der Geschichte zu achten. Dabei haben unterschiedliche Personen unterschiedliche "Foki". Dieser Fokus könnte beispielsweise sein,
- welche organisationalen Werte sich in der Geschichte ausdrücken oder
- welche Wendepunkte es in der Geschichte gab
- welche Prinzipien der Zusammenarbeit dargestellt werden etc.
Die Foki sind austauschbar und hängen von dem konkreten Anlass ab, zu dem die Methode eingesetzt werden soll. Nachdem die Geschichte erzählt wurde, teilen alle Zuhörer Ihre Erkenntnisse. Im Anschluss berichten die Erzähler der Geschichte, welche Erkenntnisse sie durch die Rückmeldung der Zuhörer erhalten haben.
Je nachdem, in welchem Kontext die Methode eigesetzt wird, kann nun einer größeren Gruppe "geerntet" werden. Dabei können beispielsweise Personen, die mit dem gleichen Fokus den Geschichten zugehört haben in Kleingruppen Ihre Erkenntnisse teilen und verdichten, um Sie dann festzuhalten und mit den anderen Teilnehmern zu teilen.
Persönlich kann ich mir die Methode für viele Anlässe vorstellen, beispielsweise
- für Dialogveranstaltungen mit "höheren" Führungskräften
- kurze "Lernevents" mit Experten
- als Startpunkt oder Zwischenfazit einer Konferenz.
Wer detailliertere Informationen zu dieser Methode sucht, wird bei Amanda Fenton fündig.